
Thema des Tages: Hat LFP das Batterierennen bereits gewonnen?


Batteriehersteller suchen nach Chemien, die Leistung, Kosten und Nachhaltigkeit in Einklang bringen. Hier kommen Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) ins Spiel. Jahrelang dominierten Kathoden mit hohem Nickelgehalt wie Nickel-Mangan-Kobalt (NMC) und Nickel-Kobalt-Aluminium (NCA), geschätzt für ihre überlegene Energiedichte. Aber das Blatt hat sich gewendet. Die steigenden Kosten für Nickel und Kobalt, kombiniert mit Schwachstellen in der Lieferkette, haben einen Wandel hin zu LFP ausgelöst. Durch den Verzicht auf Kobalt und die Nutzung reichlicher vorhandener Rohstoffe stellt LFP eine nachhaltigere und sozial verantwortlichere Option dar, die für Hersteller, die sich in einem Umfeld verschärfter Vorschriften bewegen, entscheidend ist.
China dominiert seit langem den LFP-Markt und profitiert von jahrzehntelanger technologischer Verfeinerung und Skaleneffekten. Doch mit steigender globaler Nachfrage entstehen neue regionale Märkte, angetrieben von Bemühungen zur Rückverlagerung von Lieferketten (Reshoring) und Nachhaltigkeitszielen. Regierungen weltweit ergreifen entschlossene Maßnahmen, um die heimischen LFP-Batterie-Lieferketten mit einer Politik zu stärken, die die lokale Produktion aktiv fördert und ein fruchtbares Umfeld für neue Investitionen schafft. Aus Investitionssicht ist LFP nicht nur eine bewährte Technologie – es ist eine wachstumsstarke Chance. Mit Erschwinglichkeit, Leistung und Skalierbarkeit auf seiner Seite wird LFP voraussichtlich ein Eckpfeiler der zukünftigen Batterielandschaft sein.
Kosten: Lithium-Eisenphosphat (LFP) vermeidet die Verwendung von teurem Kobalt und Nickel und setzt stattdessen auf reichlich vorhandenes Eisen und Phosphat, was niedrigere Zellkosten bedeutet. Die Preise für LFP-Zellen sind >20 % niedriger als die für NMC-Zellen und werden immer günstiger. Dies ist entscheidend für die Senkung der Kosten von E-Fahrzeugen und bietet Entwicklern von Netzspeichern bessere Renditen.
Sicherheit der Lieferkette: Der Verzicht auf Kobalt und Nickel hat den doppelten Vorteil einer weniger riskanten Lieferkette, mit geringerer Anfälligkeit für Lieferengpässe in Konfliktregionen und Schwankungen bei den Kosten für Vormaterialien.
Produktionsbasis: Der schnelle Aufstieg von LFP wurde durch massive Investitionen in die Produktion ermöglicht. Im Jahr 2025 wird die weltweit installierte Produktionskapazität für LFP-Batteriezellen voraussichtlich 1.100 GWh übersteigen und macht weltweit über 60 % der neuen Batteriezellenproduktion aus.
Leistung und Sicherheit: Die thermische Stabilität, die lange Zyklenlebensdauer und die verbesserte Entladeleistung von LFP machen sie ideal für stationäre und gewerbliche/industrielle (C&I) Speichersysteme, bei denen Zuverlässigkeit entscheidend ist, Investoren nach Renditen über einen längeren Zeitraum suchen und Batteriebrände bei Entwicklern Besorgnis ausgelöst haben.
Kurz gesagt: Erschwinglichkeit, Versorgungssicherheit, Massenproduktion, Leistungssicherheit – wer könnte dem widersprechen?
Mehrere große Fahrzeughersteller, darunter Tesla, Ford, Rivian und Volkswagen, investieren in die LFP-Batterie-Infrastruktur, da sie auf diese Chemie setzen. Tesla war entscheidend für die Beschleunigung der LFP-Einführung und gab bekannt, dass es alle Fahrzeuge mit Standardreichweite weltweit auf LFP-Batterien umstellen würde. Dieser Wandel hat eine starke Dynamik für vorgelagerte Zulieferer geschaffen, während Teslas expandierendes Gigafactory-Netzwerk die LFP-Produktion weltweit skaliert. Im Jahr 2023 befanden sich LFP-Batterien bei über 40 % der E-Fahrzeuge weltweit unter der Haube. Einige Schätzungen deuten darauf hin, dass LFP im Jahr 2024 59 % der gesamten Batteriezellenproduktion weltweit ausmachte.